Gino Sarfatti

Gino Sarfatti

Gino Sarfatti gilt bis heute als einer der bedeutendsten Leuchtendesigner des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1912 in Venedig geboren und zog nach seiner schulischen Laufbahn nach Genua, um dort Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren. Aufgrund von schwierigen politischen Umständen und daraus resultierenden finanziellen Problemen musste Sarfatti sein Studium allerdings unterbrechen. Er zog nach Mailand und entdeckte als Verkäufer für Glasfabrikate sein Interesse am Lichtdesign, was den Startpunkt seines beruflichen Werdegangs markierte.

1939 gründete Sarfatti Arteluce, wo er innovative Beleuchtungslösungen mit frischem Design entwickelte. Im Laufe des zweiten Weltkriegs musste er mit seiner Familie in die Schweiz fliehen, allerdings kehrte er nach Beendigung des Krieges nach Mailand zurück und widmete sich dem Wiederaufbau seine Unternehmens. Arteluce produzierte Leuchten für den Wohnbereich und für den öffentlichen Sektor, außerdem wurde ein Einzelhandelsgeschäft betrieben. Zu den Projekten gehörten Kreuzfahrtschiffe, Museen und Theater, darunter der Palazzo Bianco in Genua und das Teatro Regio in Turin.

Die Verwendung innovativer Materialien, das Experimentieren mit neuen Produktionstechnologien und Leuchtmittel machte die Arbeit von Sarfatti besonders. Bereits 1951 ließ er Leuchten aus Plexiglas fertigen, ein Kunststoff, der damals noch in der Entwicklung war. Gino Sarfatti war zudem der erste, der 1971 Halogenleuchtmittel für eine Tischleuchte verwendete. Mit seinen Entwürfen erlangte er seinerzeit überregionale Bekanntheit und damalige Jungdesigner wie Franco Albini oder Marco Zanuso arbeiteten für Arteluce.

Gino Sarfatti wurde mit mehreren Preisen geehrt. So erhielt er 1954 den Compasso d'Oro ADI für sein Leuchtenmodell 559 und 1955 gewann er den Compasso d'Oro für das Modell 1055. 1955 erhiehlt er außerdem das Ehrendiplom der Triennale von Mailand. Seine Deckenleuchte 1063 aus dem Jahr 1954 wurde in die Ausstellung des Museum of Modern Art aufgenommen.

Mehr als 700 Leuchten entwarf Gino Sarfatti im Laufe seines Lebens. 1973 verkaufte er sein Unternehmen Arteluce an Flos und setzte sich in seinem Haus am Comer See zur Ruhe. Sein Sohn Riccardo Sarfatti, dessen Frau Sandra Severi Sarfatti und der bekannte Designer und Architekt Paolo Rizzatto gründeten 1978 die Firma Luceplan und traten somit in die Fußstapfen des Vaters, der für Innovationskraft und Kreativität stand. 1985 verstarb der international anerkannte Designer und Unternehmer in Gravedona.

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