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LIEFERLAND UND STEUERSATZ
Charlotte Perriand

Charlotte Perriand


Charlotte Perriand wurde 1903 in Paris als Tochter einer Schneiderin geboren und gehört zu den einflussreichsten Architektinnen und Möbeldesignerinnen des 20. Jahrhunderts. Auch wenn ihre Werke schon zu ihren Lebzeiten in großen Ausstellungen und wichtigen Möbelsalons präsentiert wurden, wurde Perriand, die 1999 verstarb, erst viel später auch außerhalb von Architektur- und Designkreisen berühmt. Ihre Werke erzielen heute im Kunsthandel und bei Auktionen sechsstellige Preise und viele ihrer Entwürfe, wie die berühmte Stahlrohrliege, sind heute begehrte Designklassiker.

Zunächst studierte Perriand von 1921 bis 1925 Innenarchitektur an der Kunstgewerbeschule Union Centrale des Arts Décoratifs in Paris, brach danach allerdings mit dem Kunstgewerbe und begann mit dem Entwerfen von Möbeln. Mit den Materialien Chrom und Stahl machte sie sich damals bereits einen Namen, insbesondere durch die von ihr gestaltete private Bar "Bar sous le toit" in einem Pariser Dachgeschosszimmer. 1927 wurde sie im Kollektiv des berühmten Le Corbusier vorstellig und arbeitete zehn Jahre lang mit Le Corbusier und Pierre Jeanneret im Haus Rue de Sèvres 35 an sämtlichen Möbel- und Interiordesignprojekten mit. Viele der Möbel, die aus ihrer Feder stammen, wurden damals Le Corbusier zugeschrieben. Nach einem längeren Aufenthalt in Japan kehrte Perriand voller Inspiration nach Paris zurück und kreierte zeitlose, ikonische und von Rationalität geprägte Objekte, die noch heute modern sind.

Das abenteuerliche Leben der Designerin und Architektin spiegelt sich auch in ihrer Leidenschaft für Berge und den alpinen Sport wider. Ihre Mitarbeit als Architektin beim Bau eines großen Apartment-Komplexes im Skiort "Les Arcs", bei dem sie auch einen seriellen Stil der Einrichtung erprobte, erscheint deswegen nur als eine logische Konsequenz. Im französischen Wintersportort Méribel erfand Charlotte Perriand den Chalet-Stil in Form von hölzernen, dreibeinigen Hockern, ledergepolsterten Sesseln und Bruchstein-Sichtmauerwerk. Für die Beleuchtung ihres Chalets in Méribel entwarf sie 1962 außerdem einfache und farbenfrohe Wandleuchten mit verstellbaren Reflektoren, die heute von der italienischen Leuchtenmarke Nemo originalgetreu produziert werden.

Die Visionen von Charlotte Perriand unterlagen nie dem Anspruch von Luxus, sie wollte vielmehr praktische, schlichte Lösungen für jedermann gestalten und entwarf so immer wieder für kleines Budget. Wichtiger als Prestige war ihr, dass ihre Objekte den Alltag der Menschen nicht nur verschönerten, sondern maßgeblich verbesserten.

Charlotte Perriand war eine Visionärin, Idealistin, Abenteurerin und vor allem eine unabhängige Frau, die in der Welt zuhause war. Ihre zeitlosen Möbel und Leuchten sind heute Designikonen mit praktischem Nutzen und einzigartiger Ästhetik.

Charlotte Perriand: Beliebte Leuchten & Lampen

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